Meet Eppli
Meet EPPLI – 3 Fragen an Fabian Markus
Experte für Schmuck, Juwelen, Edelsteine & Diamanten
Fabian Markus hat einen wahrhaft hochkarätigen Beruf gewählt: Er ist geprüfter Diamantgutachter sowie Gutachter für Perlen, organische Substanzen und Farbedelsteine. Seit 2017 leitet er das Eppli Expertenzentrum und ist zudem Auktionator. Im Rahmen unseres Formats „Meet Eppli“ lässt uns Fabian Markus an seinem Arbeitsalltag teilhaben.
Jeden Tag haben Sie es mit Edelsteinen und Juwelen zu tun – ist das so glamourös wie es sich anhört? Und erinnern Sie sich an ein besonderes Erlebnis bei der Begutachtung, der Beratung einer Kundin oder eines Kunden oder an einen besonderen Stein?
Das Schönste an meinem Beruf ist die Vielfalt an schönen Schmuckstücken und Juwelen, die ich täglich begutachten darf. Diese ist genauso faszinierend wie die handwerkliche Fertigkeit der Goldschmiede. Auch das Bewusstsein, dass man ein Schmuckstück im Wert von vielen tausend Euro in der Hand hält, trägt dazu bei, meinen Beruf wertzuschätzen. Ich erinnere mich gerne an eine Einlieferung einer Kundin, die dachte, sie habe Modeschmuck geerbt. Es stellte sich heraus, dass es hochkarätige Schmuckstücke waren, die wir sehr gut versteigern konnten.
Für die meisten Menschen sind Diamanten und Edelsteine etwas Luxuriöses. Was fasziniert Sie an diesen „Steinen“?
Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn in der Schmuckbranche findet jeder Mensch den eigenen „Lieblingsstein“. Für manche ist es die Farbe, für manche die Struktur oder das „Bild“ im Stein. Mich hat der Diamant immer am meisten fasziniert. Die Brillanz, die einzigartige Lichtbrechung und die Härte, die dieser Stein aufweist, machen ihn zu meinem Favoriten. Und wenn man sich bewusst macht, wie viel Energie in so einem Stein gespeichert ist, der vor Millionen von Jahren in 200 Kilometern Tiefe in der Erde unter enormem Druck und bei enormer Temperatur entstanden ist, kann man ihn in Händen halten und die Energie fast spüren.
Worauf sollte man achten, wenn man hochkarätigen Schmuck oder Edelsteine kaufen möchte? Und welche Steine sind ein gutes Investment?
Mit Edelsteinen und Schmuckstücken verhält es sich wie mit allen Dingen, die der Mode unterworfen sind. Mal sind sie heiß begehrt, 20 Jahre später wenig nachgefragt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass im „Ultra-high-end-Bereich“, also bei einzigartigen Steinen und Schmuckstücken im sieben- bis achtstelligen Euro- beziehungsweise Dollarbereich, immer eine Wertsteigerung stattfindet.
Wichtig beim Kauf ist, dass man Preise vergleicht. Wenn man einen Verlobungsring mit einem Halbkaräter-Brillanten kaufen möchte, kann dieser je nach Juwelier und Hersteller riesige Preisunterschiede aufweisen. Die Devise lautet: Wer günstig kauft – möglichst zum halben Preis, zum Beispiel auf dem Zweitmarkt – kann im Falle eines Verkaufs sogar mit einem leichten Plus verkaufen.
Meet EPPLI – 3 Fragen an Christiane Lorinser
Expertin für Münzen, Medaillen und Historika
Ob Schmuck, Luxusuhren, Designermode, Möbel, Kunstwerke, seltene Schriftstücke oder Münzen – die Expertinnen und Experten von Eppli sehen jeden Tag außergewöhnliche Stücke. Christiane Lorinser ist eine von ihnen: Die Archäologin ist seit 2018 bei Eppli Expertin für Münzen, Medaillen und Historika. Im Rahmen unseres Formats „Meet EPPLI“ lässt uns Christiane Lorinser ein bisschen hinter die Kulissen blicken …
Ein handgeschriebener Brief von Queen Elizabeth II., alte Medaillen und Orden, Briefmarken aus aller Welt – all das klingt nach Stücken mit einer faszinierenden Geschichte. Sie haben besonders Freude an der Arbeit mit antiken Münzen. Das ist ein Bereich, der weniger bekannt ist und weniger glamourös als ein Brief der Queen scheint. Was finden Sie an Münzen und Medaillen faszinierend?
Münzen und Medaillen bieten faszinierende Einblicke in die Geschichte und lassen vergangene Epochen wieder lebendig werden. Sie zeigen auf, was Menschen in früheren Zeiten wichtig war, welche Bildsprache sie verwendeten und wie sie oder bestimmte Ereignisse wahrgenommen werden sollten. Münzen helfen zum Beispiel bei der Datierung archäologischer Funde oder können Architektur überliefern, für die es sonst keinen Nachweis mehr gibt. In der römischen Antike waren sie ein Mittel der Machtrepräsentation des Kaiserhauses.
Sie gehören auch zu dem Team, das Schriftstücke prüft, wie zum Beispiel die seltenen handgeschriebenen Briefe der Queen oder auch von Persönlichkeiten wie Casanova. Ob diese Briefe oder andere Stücke – woher wissen Sie, dass Brief oder Münze keine Fälschung ist? Wie gehen Sie vor?
Das Erkennen von Fälschungen kann sehr schwer sein. In diesem Bereich lernt man nie aus. Bei Münzen hilft ein Abgleich verschiedener Messergebnisse wie Gewicht und Durchmesser, eine Materialanalyse, das Zurateziehen von Fachliteratur sowie der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen, viele Auktionen liegen hinter Ihnen. Welche Auktion war für Sie ein Highlight – und welches Objekt war für Sie etwas ganz Besonderes?
Highlights sind für mich jedes Jahr die beiden Best Of Auktionen im Bereich Münzen, Briefmarken und Historika. Das Besondere daran ist für mich kein einzelner Artikel, sondern die Fülle an interessanten und exklusiven Sammlerstücken, so dass man sich am Schluss nicht mehr entscheiden kann, welches Stück nun das Spannendste ist.
Meet EPPLI – 3 Fragen an Daniel Bubeck
Uhrmacher
Sorgfalt, Präzision und Fingerfertigkeit gehören für Daniel Bubeck zum Arbeitsalltag. Der gebürtige Stuttgarter hat Maschinenbau studiert und ein Auslandssemester an der National University of Singapur verbracht. Sein Schwiegervater ist Uhrmacher – und hat die Leidenschaft in Daniel Bubeck geweckt. Unser Kollege machte in der Uhrenstadt Pforzheim seine Ausbildung zum Uhrmacher und schloss sie im Jahr 2022 als Bundesbester ab. Seit vergangenem Jahr gehört Daniel Bubeck zu unserem Team. Im Rahmen unseres Formats „Meet Eppli“ lernen wir ihn und seine Arbeit kennen.
Sie haben Maschinenbau studiert, was ja doch etwas rustikaler als die filigrane Arbeit mit Uhren ist. Waren Sie schon immer von Uhren begeistert, oder warum haben Sie die Ausbildung zum Uhrmacher gewählt?
Mechanische Uhrwerke und mechanische Zusammenhänge haben mich schon mein ganzes Leben lang fasziniert. Nach dem Abitur schien ein Maschinenbau-Studium der logische Schritt, um diese Leidenschaft weiterzuverfolgen. Jedoch stellte ich während meines Studiums und insbesondere während des Industriepraktikums fest, dass die praktische Umsetzung zu kurz kam. Es fehlte mir die Möglichkeit, aktiv und detailliert an Projekten mitzuwirken. Aus diesem Grund entschied ich mich letztendlich doch noch dafür, meiner Leidenschaft für Mechanik, Handwerk und Uhren durch eine Ausbildung zum Uhrmacher zu folgen.
Trotz Digitalisierung, Smartphones und Smartwatches: Die klassische Armbanduhr gilt noch immer als Statussymbol. Wie erklären Sie sich die anhaltende Faszination – und teilen Sie sie?
Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen bieten Uhren eine zeitlose Eleganz, während andere Luxusgüter dagegen schnell aus der Mode kommen können. Außerdem verbinden viele mit ihnen Handwerkskunst, Qualität, Langlebigkeit und Nostalgie. Und drittens darf man nicht die Faszination unterschätzen, die die Mechanik einer Uhr auf viele Menschen hat. Es schlägt, es tickt, es bewegt sich etwas; das lässt einen fast an etwas Lebendiges denken. Persönlich schätze ich bei einer hochwertigen mechanischen Uhr die Schönheit, Präzision und das zugrundeliegende Handwerk.
Auf was sollten Sammlerinnen und Sammler achten? Und gibt es eine bestimmte Uhr oder eine Uhrenmarke, die Sie besonders begeistert?
Mein Rat an Sammlerinnen und Sammler ist es, Uhren zu sammeln, die ihnen das Herz höherschlagen lassen, anstatt sich ausschließlich auf Wertstabilität oder Anlagemöglichkeiten zu konzentrieren. Eine Uhr, die persönlich begeistert, kann jeden Tag Freude bereiten, unabhängig von ihrem finanziellen Wert. In Bezug auf meine persönlichen Vorlieben übt die Reverso von Jaeger-LeCoultre eine besondere Anziehungskraft auf mich aus. Ihr zeitloses Design und die herausragende Handwerkskunst hinter jedem Detail machen sie zu einer Uhr, die mich immer wieder fasziniert.
Meet EPPLI – 3 Fragen an Julia Bruckmeier
staatlich geprüfte Modedesignerin und Maßschneiderin, und Expertin für Designermode und -Accessoires
Exklusive Handtaschen und Modekreationen von Designern – die Nachfrage nach bestimmten Marken und Produkten ist ungebrochen. Im Schatten dieses Hypes blüht aber auch das Geschäft mit Imitaten. Unsere Kollegin Julia Bruckmeier ist Expertin für Designermode und -Accessoires. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören unter anderem die Echtheitsprüfung und die preisliche Einschätzung. Mit ihrem geschulten Auge erkennt sie, worauf es ankommt, um Fälschungen zu entlarven.
Was war das wertvollste oder außergewöhnlichste Stück, das Sie jemals begutachtet haben?
Bei Eppli kam ich schon mit vielen wunderschönen und besonderen Stücken in Berührung – darunter einige limitierte Birkin und Kelly Bags, die aufgrund ihrer Seltenheit und Sammelwürdigkeit unglaublich viel wert sind. Aber mein persönliches Highlight war das Barbie-Kostüm aus unserer letzten Best Of Auktion. Es wurde in den 90er Jahren von Claudia Schiffer auf dem Laufsteg getragen und war im Barbie-Movie an Margot Robbie zu bewundern. Als dieses Kostüm zu uns kam, war ich vollkommen überwältigt!
Wie läuft die Qualitätskontrolle bzw. Echtheitsprüfung ab?
Die Qualitätskontrollen unterschieden sich zwar teilweise je nach Hersteller und Artikel, aber der Ablauf ist immer derselbe. Wir schauen uns jedes noch so kleine Detail an – jeden Stich, jede Prägung – und nehmen alles im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe. Wir ziehen auch Vergleiche oder recherchieren, wenn ein Markenstempel beispielsweise vom Jahr des Herstellungsdatums abweicht. Das Zubehör wird dabei genauso wie der Artikel selbst geprüft. Und ja, wir riechen auch an einer Tasche, denn wenn sie zu stark nach Leder oder gar Plastik riecht, dann ist das definitiv ein „Fake-Indikator“.
Woran kann man als Laie unechte Designerstücke erkennen? Und worauf sollte man beim Kauf achten?
Es gibt einen guten Grund, warum Designerartikel hochpreisig sind und Fakes deutlich weniger kosten: Designermode und -Accessoires werden häufig von Hand hergestellt. Die eingesetzten Materialien sind von höchster Qualität und bester Herkunft. Jedes Detail ist perfekt ausgearbeitet, jede Naht sitzt, und auch die Logoprägungen sind exakt. Hinter diesen Produkten stehen oftmals renommierte Modehäuser, die seit ihrem Bestehen eine große Expertise aufbauen konnten.
Beim Kauf eines Pre-owned-Designerstücks sollte man sich deshalb jedes Detail genau anschauen. Wie fühlt sich die Tasche an? Wie riecht sie? Sind die Nähte gerade und ist das Logo exakt? Ist der Preis fast zu schön, um wahr zu sein? Ein guter Tipp: Suchen Sie das Produkt auf der Website des Herstellers und vergleichen Sie, so viel Sie können. Und ich würde grundsätzlich empfehlen, nur bei Onlinehändlern einzukaufen, die Experten im Team haben. Das erspart im Nachhinein womöglich viel Ärger.
3 Fragen an José Martinez-Garcia
Experte für europäisches Kunstgewerbe und bei Eppli Ansprechpartner für Hausbesuche.
Ob Designermöbel, seltene Vintage-Schätze, Mobiliar aus dem Rokoko oder der Gründerzeit: Unser Kollege José Martinez-Garcia ist Experte für europäisches Kunstgewerbe und schätzt – im doppelten Sinne des Wortes – Einrichtungsgegenstände verschiedenster Stile und Epochen. Dabei ist er entweder in unserer Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen im Einsatz, unterstützt Kundinnen und Kunden aber auch vor Ort bei Haushaltsauflösungen oder größeren Nachlässen.
) Sie haben sich schon als Jugendlicher für Antiquitäten interessiert. Woher kommt diese Faszination?
Ich finde antike Gegenstände einfach fantastisch! Sie sind wie Zeitkapseln, die uns die Vergangenheit auf eine ganz besondere Weise näherbringen. In Büchern, Chroniken und alten Geschichten können wir zwar vieles über die Vergangenheit erfahren, aber antike Gegenstände bieten uns einen noch aufregenderen Einblick in die Vergangenheit.
Nehmen wir mal an, ich hätte ein altes Möbelstück oder ein modernes Gemälde geerbt. Wie kann ich feststellen, ob es sich dabei um Ramsch oder um ein wertvolles Design- oder Kunstobjekt handelt?
Die beste Möglichkeit, den Wert eines Kunstwerks oder einer Antiquität zu bestimmen, ist sich an einen Kunstexperten zu wenden. Bei der Bewertung eines Kunstwerks spielen viele verschiedene Aspekte eine Rolle: Dazu gehören Schönheit, Technik, historischer und kultureller Kontext sowie der Ruf des Künstlers. Auch der Markt ist ein wichtiger Faktor, denn er bestimmt den Preis. Bei einer Auktion wird der Wert durch den Wettbewerb zwischen den Käufern bestimmt. Der Endpreis ist der Preis, den ein Käufer zu zahlen bereit ist.
Es heißt, dass derzeit vor allem Designklassiker aus der Mitte des 20. Jahrhunderts besonders gefragt sind. Was mache ich, wenn ich Antiquitäten anderer Epochen habe – kann ich sie auch zu einem guten Preis verkaufen und finde Interessenten dafür?
Designklassiker als Investitionsobjekte können sich als Anschaffung nicht nur durch den Nutzen rentieren, sondern zum Teil auch als Wertanlage. Das bedeutet nicht, dass Möbel aus anderen Epochen nicht begehrter sind, doch antike Stücke lassen sich mit modernen Gegenständen kombinieren und verleihen der Wohnung einen individuellen Charakter.